Mit seinen Abschlüssen hat sich Txtr im US-Markt bemerkbar gemacht. Der Schritt wurde auch von 3M forciert, die USA sind einer der größten E-Book-Märkte der Welt. Aber auch die Ambitionen des Berliner Startups sind nicht gering: Hinter Amazon und Apple will man sich festsetzen.
Gegründet wurde Txtr im Jahr 2009, bereits 2011 hatte der US-amerikanische 3M für 9 Millionen Euro ca 40% am Startup übernommen und ist seitdem größter Gesellschafter.
http://de.txtr.com/
Fab startete ursprünglich als soziales Netzwerk für Schwule. Vor etwa
zwei Jahren richtete man sich dann jedoch neu aus.
Heute werden über die
Website zahlreiche Produkte verkauft darunter Möbel, Schmuck und
Haustierzubehör.
Waren im vergangenen Juli noch fünf Millionen Kunden registriert „” sind es aktuell zwölf Millionen.
Paul Plampers Hörspiel-Verlag passt in eine Reisetasche. Den Inhalt hat er vor sich ausgebreitet. CD-Hüllen, Rohlinge, Brenner, Festplatte und einen kleinen Drucker für Etiketten. Plamper nimmt eine gebrannte CD, beschriftet sie sorgfältig per Hand, druckt einen Aufkleber mit den Infos zum Hörspiel aus und pappt ihn auf die CD-Hülle aus Karton. Fertig.
„Aktuelle Stücke können wir innerhalb von zwei Stunden veröffentlichen”, sagt Plamper. Der Berliner Hörspielautor eröffnete im vergangenen September die Webseite „Hörspielpark” als Vertriebs-Plattform. Die Zentrale seines Verlags ist in einer Hinterhofwohnung am Görlitzer Park. Die Wände des kleinen Zimmers sind zum Teil mit weißem Schaumstoff isoliert, hier finden auch Aufnahmen statt. Inzwischen verkauft Plamper rund 40 Stücke. Neben ihm selbst veröffentlichen hier die drei Autoren des Teams Rimini Protokoll und Schorsch Kamerun, bekannt als Sänger der Band Die Goldenen Zitronen.
Anders als bei Hörbüchern gibt es für aufwändige Hörspiel-Produktionen keinen Markt. Die hohen Produktionskosten werden meist von öffentlich-rechtlichen Radiosendern gestemmt. Sind die Stücke dort gelaufen, verschwinden sie im Archiv. Paul Plamper möchte sie retten vor dem Vergessenwerden. Mit Hilfe seiner Reisetasche. „Wir wollten nicht auf einem Berg fertiger CDs sitzen”, sagt Plamper. Da er die CDs erst bei Bestellung anfertigt, muss er keine hohen Auflagen verkaufen und kann auch ausgefallene Hörspiele veröffentlichen. Sie kosten zwölf Euro als CD, sieben Euro als Download. Den Entschluss zur Plattform fasste Plamper, als er illegale Kopien seiner Stücke im Internet fand. „Ich war schockiert”, sagt er. Nicht wegen des Urheberrechts – im Gegenteil.
Plamper richtet sich in seinem Bürostuhl auf. „Wenn sich Leute die Mühe machen und etwas von mir raubkopieren, ist das eine Ehre.” Menschen auch ohne optische Reize zum Zuhören zu bringen, darum geht es ihm. Für sein Stück „Ruhe 1” hat er sich über Monate mit dem Klang eines Raums beschäftigt. Aber wenn es dann im Internet verbreitet wird, in einer Klangqualität, die niedriger ist als die, in der er das Stück produziert hat, ist das schmerzhaft für Plamper.
Ein Hindernis ergibt sich bei fast allen Produktionen: die Musikrechte. Mit den Rechteinhabern zu verhandeln sei eine „Ochsentour”, sagt Plamper. Sein Stück „Peymannbeschimpfung” kann er nicht anbieten, weil drei Minuten „Queen” darin zu teuer sind. Überhaupt ist der Hörspielpark finanziell ein „Kamikaze-Projekt”, wie er sagt, aber dennoch Plampers Traum.
Träumt er ihn zu Ende, bekämen alle Beteiligten einen Gewinnanteil. Der bisher größte Schritt dahin thront auf einem Regal im Eck: der Deutsche Hörbuchpreis. Im März erhielt Plamper ihn für sein Hörspiel „Ruhe 1”. Seitdem hat er es einige hundert Mal über die Webseite verkauft. Auch die Verkäufe der anderen Produktionen steigen. „Es kommt tröpfchenweise”, sagt Plamper. An guten Tagen gehen zwei Bestellungen ein. Plamper hofft, dass der Markt für Hörspielkunst sich entwickelt. Den Hörspielpark sieht er als Pilotprojekt.
Der Trend hin zur digitalen Kommunikation wird untersttzt durch den technischen Fortschritt und den preislichen Verfall entsprechender Technologien. Durch diesen Rckzug vom Gedruckten verlieren Bevlkerungsschichten dauerhaft den Anschlu an unsere bisherigen Lernsysteme. Mit dem Verlust der entsprechenden Leserschaften verndern sich auch die Geschftsmodelle fr Verlage und Redaktionen. Dies gilt auch fr andere Medienkonzerne die wie im Suchmaschinenmarkt eine Stagnation der Marktanteile beobachten. Insbesondere die internetbasierten Videoportale und sozialen Netzwerke erreichen Zielgruppen, die die klassischen Massenmedien zum Teil um ein Mehrfaches bertreffen.
Die teilweise zweistelligen Abonnentenverluste und sinkenden Aktienkurse zwingen auch die Dinosaurier der Medienlandschaften zum Nachvollziehen des Populren - entsprechende Investitionen von deutschen und auslndischen Medienkonzernen in Soziale Netzwerke erscheinen dabei logisch konsequent. Bei den Social Networks handelt es sich um eine Mash up von ischung von aktiver Teilhabe, Gemeinschaften von IT-Freaks und Zeigefreudigkeit. Weltweit verlagern Millionen junger Erwachsener einen Groteil ihrer sozialen Teilhabe in diese virtuellen Gemeinschaften und tauschen darin Nachrichten, Wnsche, und Neigungen, aber auch Musik, Bilder, Videos und Aufmerksamkeit aus.
Analysen des Nutzerverhaltens sagen: Die hauptschlich benutzten Dienste dienen zur Pflege sozialer Kontakte und zum Aufbau der eigenen Reputation - bei den Inhalten dominieren vor allem unterhaltende Inhalte aus den Bereichen Stars, Musik, und Sport; ergnzt durch die digitalen Versionen der gesellschaftlich geteilten Schadenfreude in der klassischen Form von Pleiten, Pech und Pannen; kompensiert durch mehr oder weniger direkte Formen der Kontaktanbahnung Bei einer Analyse der zur Verfgung gestellten Profildaten fllt auf, dass der Groteil der Teilnehmer sich des entsprechenden Risikos nicht bewut ist, beziehungsweise dieses falsch einschtzt. Die berwltigende Mehrheit betreibt kein berzeugendes Privacymanagement mit einer Differenzierung von Privatssphre und ffentlichkeit. Von der Providerseite wird leider versumt, darauf durch die Standardeinstellungen zu reagieren.
Generell handelt es sich um einen Strukturwandel der ffentlichkeit; das gesellschaftliche Verstndnis und die Differenzierung von Privatsphre und ffentlichkeit wird dabei zunehmend durch eine Scheinffentlichkeit, ein Versprechen von Teilhabe ersetzt. Verbunden mit einer frhlichen Entblung der Spassgesellschaft entstehen darin durchaus legitime Geschftsmodelle. Flankiert von staatlicher Seite erfolgt im Rahmen der Terrorbekmpfung zum selben Zeitpunkt eine Erosion der Brgerrechte. Ungeklrt erscheint auch die gesellschaftliche und presserechtliche Einordnung dieser neuen Massenmedien einschlielich ihrer Datensammlungen. Nicht berzeugend ist das Abschieben der Verantwortung auf die anonymen Quellen der nutzergenerierten Inhalte im Zusammenhang mit der kommerziellen Ausbeutung der Beitrge und Inhalte durch die Plattformprovider. Die Mehrheit der Social Networks setzt auf Werbung zur Finanzierung ihrer Plattformen.
Diese einseitige Ausrichtung erweist sich fr die Verwertung als Nachteil, da die beworbene Zielgruppe erst am Anfang ihrer Erwerbsexistenz steht, zunehmend werberesistent auftritt und eine erhhte Klickmdigkeit aufweist. Gleichzeitig weist die Zielgruppe eine im Vergleich berdurchschnittliche Medienkompetenz im Werbebereich aus; es steht deshalb zu erwarten, dass die dieses Geschftsmodell in naher Zukunft unter massiven Druck kommen wird, ein Groteil der Werbetreibenden hat die Evolution von Adblockern noch nicht realisiert. Ein Ausweichen auf andere Auslieferungsmethoden fhrt dabei nur zur Verlagerung des Schlachtfeldes und langfristig zu einer Verschlechterung der Marktposition. Smtliche Versuche der Plattformbetreiber zur horizontalen Expansion der Werbeflche und Werbemedien haben in den letzten Monaten zu einer deutlichen Erhhung des organisierten Widerstandes durch die Nutzer gefhrt. Die teilweise taktisch unglcklich gewhlten Methoden der Markteinfhrung uern sich mglicherweise noch nicht direkt in einem Sinken der Nutzerzahlen, haben jedoch den Markenwert der Plattformen dauerhaft beschdigt.
Der Druck auf die Betreiber der sozialen Netzwerke erhht sich von mehreren Seiten, da die relativ teuer erworbenen Plattformen momentan mehrheitlich nicht in der Lage sind, die Erwartungen der Investoren zu erfllen. Selbst Google bezeichnet die Verwertung des Social Network Inventory als nicht zufriedenstellend. Beachtenswert erscheint auch das Phnomen des sozialen Verfallsdatums der einzelnen Plattformen, welches insbesondere durch die Plattformmigration zu einer Entwertung der Datenbasis und zu einer Zunahme wertloser Datenleichen fhren wird. Gemeint ist damit das biographisch bedingte Durchwandern und Verlassen einzelner Plattformen - SchlerVZ ist fr Jugendliche sicher faszinierend, sptestens mit der ersten Hochschulvorlesung kommt Facebook, um dann beim Eintritt ins Berufsleben von LinkedIn oder Xing ersetzt zu werden.
Es steht zu erwarten, dass die biografisch frher angesiedelten Plattformen strker unter dieser Erscheinung leiden werden. Plattformen fhren dabei einseitig neue Verwertungsformen ein und verweisen auf die in diversen Mens versteckten Ab/Einstellmglichkeiten fr die Nutzer, in Wirklichkeit geht es jedoch um eine zielgerichtete Aushhlung eines Grundpfeilers der informationellen Selbstbestimmung. Dieser Trend steht somit dem klassischen Verstndnis des Datenschutzes diametral entgegen und kann sich bei einer erhhten Sensibilitt der Nutzer als Boomerang erweisen. Der Widerspruch zwischen den sich weiterentwickelnden Modellen des Datenschutzes und der informationellen Selbstbestimmung einerseits, und der den durchaus auch berechtigten Vermarktungsansprchen der profitorientierten Betreiber andererseits, uert sich auch in weiteren Aspekten. Dazu gehrt das bedingungslose Anerkennen der Privatsphre und Urheberschaft der Nutzer fr die von ihnen bereitgestellten Netzwerkinhalte. Viel Fragen bleiben offen und die alte Regel -nicht besonders akademische- Regel lautet: ein Internetjahr sind sieben normale Jahre.
Stay tuned und seit etwas vorsichtiger bei der Preisgabe aller Daten.